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4. April 2016

Hecken richtig zuschneiden – eine Wissenschaft für sich

Heckenschnitt

Jede Hecke ist eine ästhetische Bereicherung für den Garten. Aber nicht nur das: Hecken schaffen zudem ein günstiges Kleinklima und bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere. Nicht zu vergessen, dass sie als Grundstücksbegrenzung auch gegen Straßenlärm und als Sichtschutz gegen neugierige Blicke abschirmen. Damit Ihre Hecke all diese Funktionen behält, ist es wichtig, sie optimal zu pflegen. Obersten Stellenwert bei der Heckenpflege hat immer der Schnitt.

Die verschiedenen Heckenschnitt-Arten

Durch fachgerechte Schnittmaßnahmen

  • halten Sie Ihre Sträucher und Gehölze in Form
  • regen Sie die Blüten- und Fruchtbildung an
  • kontrollieren Sie das Wachstum
  • verjüngen Sie Ihre Hecke komplett.

Für jeden einzelnen Zweck gibt es die passende Art, Hecken zu schneiden.

Pflegeschnitte

Der Begriff Pflegeschnitt meint im Grunde zwei verschiedene Schnittarten: Den Rückschnitt und den Auslichtungsschnitt. Schneiden Sie Ihre Hecke alle paar Jahre zurück, um einen stärkeren Neuaustrieb zu fördern. Gekürzt werden dabei Triebe und Stängel der Gebüsche. Beim Auslichtungsschnitt entfernt man hingegen alle kranken, abgestorbenen oder sehr alten Teile.

Pflanzschnitte

Der Pflanzschnitt findet direkt nach dem Pflanzen neuer Hecken statt. Er ist nur nötig, wenn die Gewächse keinen Ballen haben, um ein Gleichgewicht zwischen Wurzeln und oberirdischem Teil herzustellen. Die Schnittart garantiert, dass die neu angelegten Hecken buschig von unten her wachsen. Vor allem bei schwer anwachsenden Heckenarten, wie Weißdorn oder Hainbuche, ist der Pflanzschnitt wichtig.

Formschnitte

Für eine ganz besondere Wuchsform Ihrer Hecken lassen Sie von kundigen Gartenbauern einen Formschnitt durchführen. Bei Meister & Meister bringen unsere Mitarbeiter Ihre Gehölze mithilfe besonderer Schnitttechniken in geometrische oder ornamentale Formen wie zum Beispiel Kugelform oder Kegelform. Eibe, Buchsbaum und Liguster eignen sich besonders gut, um sie formvollendet im Gartenbau und in der Gestaltung einzusetzen.

Verjüngungsschnitte

Der Verjüngungsschnitt, auch Totalschnitt genannt oder bezeichnet als „auf den Stock setzen“, ist eine besonders radikale Art des Schnitts. Zum Einsatz kommt er als Notfallmaßnahme, wenn Hecken unansehnlich und kahl sind. Die Pflanzen werden dabei bis ca. 30 cm über dem Boden gekürzt. Diese Art von Schnitt erfordert ein besonders durchdachtes Vorgehen, damit sich die Hecke nach so einem starken Eingriff wieder erholt.

Passender Zeitpunkt für den Heckenschnitt – Vogelschutz beachten

Schild 1849

Im Frühjahr, Sommer, Herbst oder im Winter zuschneiden? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Jede Pflanze hat andere Bedürfnisse – und wächst unter anderen Bedingungen. Nichtsdestotrotz gibt es generelle Rahmenbedingungen, die für den Heckenschnitt gegeben sein müssen:

  • Bedecktes aber trockenes Wetter eignet sich am besten.
  • Die Temperaturen müssen über 0° C liegen – am besten deutlich darüber.
  • Die Pflanze sollte vor dem Austrieb geschnitten werden.

Äußerst wichtig ist auch, die Nist- und Brutzeit der Vögel im Blick zu haben. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BnatschG) § 39 Abs. 5 Ziffer 3 ist der Gehölzschnitt zwischen dem 1. März und dem 30. September verboten. In dieser Zeit könnten Gartenbesitzer dadurch Nester zerstören und Jungvögeln Schaden zufügen. Wer trotzdem schneidet, begeht eine Ordnungswidrigkeit.

All dies gilt allerdings nur für komplette Rückschnitte. Kleinere Schnittarbeiten zur Pflege und schonende Formschnitte sind erlaubt. Sie sind sich unsicher, ob Sie Maßnahmen durchführen dürfen ohne dabei Gelege zu beschädigen oder der Natur zu schaden? Rat erteilen u.a. die Landesverbände des Naturschutzbunds Deutschland e. V. (NABU).

Werkzeug für den Heckenschnitt

Der Grat zwischen Hecke schneiden und verschneiden ist schmal. Daher ist es auch für Hobbygärtner wichtig, professionelles Werkzeug und Hilfsmittel zu verwenden. Mit einer Astschere entfernen Sie alte und kranke Zweige. Heckenscheren kommen grundsätzlich nur bei einzelnen Trieben zum Einsatz. Wer eine ganze Hecke zurückschneidet, benutzt am besten eine elektrische Heckenschere.

Selbstredend müssen Werkzeuge immer scharf geschliffen sein, um den Pflanzen keine größeren Wunden als nötig zuzufügen. Werden große Heckenpflanzen zugeschnitten, hilft eine gespannte Schnur, eine gleichmäßige Höhe einzuhalten. Großblättrige immergrüne Heckenpflanzen wie Buchs oder Lorbeerkirsche sollten Sie nicht mit der elektrischen Schere schneiden. Zwangsläufig werden dabei viele Blätter verletzt. Durch die offenen Schnittwunden können Krankheitserreger eindringen. Der Schnitt per Hand dauert zwar länger, das Ergebnis ist aber viel besser und die Pflanzen bleiben gesund.

Bild 1: © M. Suppich – Fotolia.com
Bild 2: © ufotopixl10 – Fotolia.com