Im Garten leben sehr viele Tierchen, die wir normalerweise leicht übersehen. Es gibt eine ganze Reihe nützlicher Insekten, Vögel oder Kriechtiere, die z.B. Pflanzen bestäuben sowie Blattläuse, Spinnmilben oder Mücken fressen. Diese Lebewesen sind enorm nützlich, weil sie für das biologische Gleichgewicht im Garten sorgen. Welche es sind und warum ihr Dasein jeden Gärtner erfreut, verraten wir im Folgenden.
Nützlinge tragen zur Bekämpfung von Schädlingen im Garten bei. Schädlinge sind nämlich ein wichtiges Nützlingsfutter – und Ihr Garten bleibt von einer größeren Schädlingsplage verschont. Auf diese Weise helfen die Nützlinge Ihnen, die Natur im Garten gesund und giftfrei zu erhalten. Durch den Verzicht auf chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung können Sie auch ein gesundes „Bio“-Obst und Gemüse genießen.
Ein Rasen und Hecke reichen für die Ansiedlung von Nützlingen leider nicht aus. In einem naturnahen, artenreichen Garten dagegen fühlen sich alle Nützlinge sehr wohl. Sie benötigen dabei genug Futter sowie vielfältige Räume zum Überwintern, Verstecken und zur Fortpflanzung. Mit Hilfe von
locken Sie viele Insekten, Vögel und andere Nützlinge in Ihren Garten.
Es gibt in Deutschland ca. 80 verschiedene Arten von Marienkäfern und etwa 60 davon gelten als Nützlinge. Sie überwintern an Waldrändern und in der Bodenstreu von Hecken und Böschungen sowie in dichten Grasbüscheln. Marienkäfer ernähren sich in erster Linie von Blattläusen – und fressen ca. 30-60 Blattläuse am Tag.
Nur einige Arten von Florfliegen sind nützlich. Die am häufigsten vorkommende Art in Deutschland ist die Gemeine Florfliege (Chrysopa carnea), welche zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird. Die adulte Florfliege sucht sich für die kalte Jahreszeit einen Unterschlupf in Gebäuden oder im Freien aus.
Die Raubmilben werden durch etwa 100 Raubmilbenarten in Mitteleuropa vertreten und wohnen vor allem in
Die beliebteste Nahrung dieser winzigen Spinnentiere sind Spinnmilben, Thripse oder Pilzsporen.
Käfer bilden eine sehr große Gruppe, welche ca. 350.000 Arten umfasst. Die Familie der Laufkäfer ist ebenfalls artenreich (500-900 Arten), wobei nur einige von diesen Arten als Nützling geschätzt werden. Laufkäfer besiedeln die oberen Bodenschichten und wohnen auch gerne auf Pflanzen und unter Rinden.
Es existieren unzählige Arten von Schlupfwespen. Sie ernähren sich in der Regel von einem Schädling und legen die Eier direkt in den Wirt. Schlupfwespen überwintern entweder als Larven oder Pupen in ihren Wirten oder in
Ihre Nahrungsquelle sind vor allem Honigtau, Pflanzensäfte und Körpersäfte ihrer Wirtstiere.
Zu viele Nützlinge am falschen Standort können zum Problem werden. Vereinzelte Nützlinge können sogar Pflanzenschäden verursachen. Vor allem Fraßschäden an Früchten wie Trauben oder Zwetschgen von allesfressenden Ohrwürmen sind leider am meisten in den Gärten anzutreffen. Wenn Ohrwürmer übermäßig auftreten, beseitigen Sie diese aus Ihrem Garten so schnell wie möglich.
Ebenso lästig sind die asiatischen Marienkäfer. Im Winter begeben sie sich in Schwärme auf einen Spaziergang auf Wänden von hellen Gebäuden und krabbeln durch Fensterritzen ins Haus. Die Marienkäfer-Art zerstört leider erfolgreich die Population von heimischen, aber nützlichen Marienkäfern.
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