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1. Juni 2016

Baumpflegemaßnahmen Teil 2: Der richtige Obstbaumschnitt

Obstbaumschnitt

Der richtige Schnitt ist für Obstbäume essentiell: Er garantiert ihre Gesundheit. Lichte Kronen trocknen schnell ab und minimieren das Risiko für Pilzerkrankungen. Gesunde Obstbäume liefern wiederum viel Ertrag: Durch gezielte Schnittmaßnahmen dringen Licht und Luft bis ins Kroneninnere vor, üppige Blüten sind im Frühjahr die Belohnung. Nährstoffe verteilen sich optimal, was die Neutriebbildung und Fruchtbildung positiv beeinflusst und für eine ertragreiche Ernte aller Obstarten sorgt.

Nebenher dient das Schneiden aber selbstverständlich auch der Gestaltung Ihres Gartens. Ein gleichmäßig wachsender, schöner Baum – der weder in den Himmel wächst, noch klein und mickrig bleibt – ist das Ergebnis. Jede Maßnahme ist eine Anregung zum Neuaustrieb: Die Obstbäume sind langfristig jung und vital. Gleichzeitig dient Zuschneiden auch der Verkehrssicherheit.

Arten von Baumschnittmaßnahmen

Grundsätzlich ist beim Obstbaum – genau wie beim Heckenschnitt – zwischen verschiedenen Schnittarten zu unterscheiden. Diese richten sich immer nach dem Alter des Baumes. Mit dem Pflanzschnitt fördern Sie durch Kürzen der Wurzeln und der oberirdischen Triebe Anwachsen und Wachstum. Sie leiten so eine optimale Entwicklung der Baumkrone ein. Der Erziehungsschnitt gilt den neu gepflanzten Hochstämmen im Garten. In ihren ersten acht Standjahren sollten Sie junge Bäume jährlich zuschneiden, damit sich nach und nach eine üppige, robuste Krone bildet.

Sind Apfelbaum und Co erwachsen, reicht ein sogenannter Instandhaltungsschnitt etwa alle drei Jahre. Zentral ist dabei das Auslichten der Äste und Zweige; beschränken Sie das Wachstum vor allem in der Höhe. Der Verjüngungsschnitt widmet sich alten Bäumen. Wurden diese lange nicht zurückgeschnitten, bekommen sie keine Triebe mehr und nur noch sehr kleine Früchte von minderwertiger Qualität. Außerdem befallen Krankheiten das alte Holz leichter. All diese Symptome der „Vergreisung“ reduzieren Sie mit einem fachgerechten Baumschnitt.

Der richtige Zeitpunkt für Baumschnittmaßnahmen

Obstbaumschnitt - Herbst

Der Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt richtet sich immer nach der jeweiligen Baumart und der Art der Schnittmaßnahme. Im Regelfall liegen Sie aber mit dem Zurückschneiden zwischen November und Ende Februar nicht falsch. Nur Süßkirsche und Pfirsichbäume bilden hierbei eine Ausnahme. Für das Zuschneiden von Bäumen gelten generell recht strenge Regeln, je nach Bundesland und Region. Laut Baumschutzverordnung in Hamburg sind Obstbäume allerdings davon ausgenommen; ihr Schnitt bedarf keiner Genehmigung.

Schneiden Sie nie bei frostigen Temperaturen, denn

  • die Schnittwunden verschlimmern sich bei Minusgraden
  • die Wunden verheilen nur langsam
  • Schäden am Holz entstehen.

Als Faustregel gilt: Je früher Sie den Rückschnitt im Winter durchführen, desto mehr treibt der Baum im nächsten Frühjahr aus. Normalerweise ist der Spätwinter die optimale Zeit, um Ihren Obstbaum zurückzuschneiden.

Nicht ohne das richtige Werkzeug und Kletter-Know-how

Mit einer Gartenschere sollten Sie nur bei dünnen Zweigen bis etwa 1,5 cm Durchmesser hantieren. Eine gute Astschere schneidet auch dickere Äste sowie Beerensträucher und Ziergehölz. Für einen großen Ast nehmen Sie die Bügelsäge mit verstellbarem Sägeblatt. Der Schnitt alter, sehr hoher Bäume erfordert aber nicht nur das richtige Werkzeug, sondern auch Fachkenntnis und Kletterkünste – er ist nichts für Hobbygärtner.

Normalerweise führt ihn also ein Profi durch – schon alleine deshalb, weil dieser genau weiß, wie man die Arbeitssicherheit gewährleistet. Sie haben noch weitere Fragen zur Baumpflege Ihrer Apfel-, Birnen- oder Kirschbäume? Wir helfen gerne weiter. Schreiben Sie uns eine Nachricht über das Kontaktformular – unser Baumpflegeexperte Andreas Louwien antwortet gerne.

Bild 1: © M. Schuppich – Fotolia.com
Bild 2: © Schulzie – Fotolia.com