Es gibt zwei Arten von kletternden Rosen: Die sogenannten „Climber“ (deutsch: Kletterer) haben dicke, etwas sparrige aufrechte Trieb. Sie sind ideal für das Beranken von Obelisken, Lauben und Hauswänden. Daneben gibt es noch die Ramblerrosen, manchmal Schlingrosen genannt: Diese sind absolute Kletterkünstler mit extrem starkem Wuchs. Rambler erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 6 Metern. Sie eignen sich sehr gut
und machen sich zum Beispiel im englischen Garten, im Vorgarten oder im Stadtgarten gut.
Kletterrosen wollen sich nach oben strecken und brauchen in diese Richtung deshalb viel Platz. Wind macht ihnen nicht viel aus, solange es nicht der scharfe Westwind ist. Sie lieben windumspielte Standorte in südöstlicher oder südwestlicher Lage. Während sie viel Sonne sehr gerne mögen, sind Südwände oder gestaute Hitze – zum Beispiel unter Vordächern – nicht das Richtige für sie. Geschwächt durch zu viel Sonneneinstrahlung sind sie anfälliger für Krankheiten und Pilze, wie Spinnmilben und Mehltau. Rosen gedeihen auf fast allen Böden. Am liebsten ist ihnen aber Erde, die ausreichend mit Humus versorgt ist.
Kletterrosen sollten immer veredelt sein. Das heißt, dass die Pflanze im Grunde aus zwei Teilen besteht: Aus einer sehr kräftigen „Unterlage“ mit starken Wurzeln – und der „aufgesattelten“, später blühenden Rose. Beide Teile wurden so bearbeitet, dass sie letztendlich zusammenwachsen und eine sehr starke, widerstandsfähige und blühfreudige Kletterrosen-Pflanze entsteht. Bei veredelten Rosen gehört die Veredlungsstelle etwa drei Finger breit unter die Erde. So hat sie nicht dauernd mit Wurzeltrieben aus der Unterlage zu kämpfen. Sie erkennen die Veredelung daran, dass am Stamm der Edelrosen leichte Verdickungen entstehen.
Theoretisch können Sie Ihre Rosen im Frühjahr von März bis Mai auspflanzen. Die beste Pflanzzeit für Kletterrosen – egal ob Climber oder Rambler – ist aber die frostfreie Zeit von Oktober bis Dezember. Beachten Sie beim Pflanzen der Kletterrosen, dass die Wurzeln ausreichend durchfeuchtet sind. Stellen Sie die Wurzel auf jeden Fall vor dem Einpflanzen 12 bis 24 Stunden in Wasser.
Heben Sie das Pflanzloch so tief aus, wie die Veredelungsstelle es erfordert, und so breit, dass Sie die Wurzeln beim Einpflanzen nicht beschädigen. Beschneiden Sie die Wurzeln um etwa ein Drittel und kappen Sie die Zweige im oberen Bereich der Pflanze ebenfalls. Durch den Pflanzschnitt stellen Sie sicher, dass das Versorgungsverhältnis wieder stimmt. Füllen Sie anschließend das Loch mit Erde auf und gießen Sie die Pflanze. Wenn Sie sie im Herbst eingesetzt haben, sollten Sie sie für den Winterschutz vor Kälte und Frost mit ein wenig Mulch oder Blättern abdecken. Häufeln Sie die Erde um die frisch gepflanzten Kletterrosen zudem leicht an.
Achten Sie während der ganzen Anwachszeit darauf, dass Ihre Rosen genug Wasser bekommen. In dieser Phase vertragen sie keine Trockenheit. Sobald die Gartenrosen eingewurzelt sind, können Sie mit dem Wässern etwas nachlässiger sein. Nun streckt sich die Kletterrose nämlich recht tief in den Boden. Sie bekommt deswegen auch in kurzen Trockenzeiten an Feuchtigkeit. Wenn es im Sommer heiß ist und dazu noch längere Trockenheit droht, braucht Ihre Kletterrose natürlich zusätzliches Wasser.
Unser Tipp: Gießen Sie ihre Rosen immer von unten. Wasser auf den Blättern mag sie gar nicht.
Kletterrosen sind als Rosenart den Strauchrosen ähnlich – haben aber längere Triebe und sind sehr wüchsig. Wenn Sie sie nicht abhalten, wachsen sie extrem rasch in die Höhe. Das ist im eigenen Garten nicht so schön. Denn so finden Sie auch die tollen, farbenfrohen Blüten erst ganz oben, womöglich am höchsten Punkt ihres Rosenbogens oder unter dem Hausdach. Doch nicht etwa durch rabiates Zurückschneiden gebieten Sie dem Wachstum Ihrer Rosen Einhalt.
Stattdessen sollten Sie Ihre Rosen am Anfang nur sachte lenken. Das heißt, dass Sie die senkrecht wachsenden Triebe in die Waagerechte biegen und – weil Rosen keine Haftorgane haben – mit Rankhilfen fixieren. Legen Sie die Stengel bei Rosenbögen spiralförmig, an Mauern und Hauswänden fächerförmig. Das stoppt den nächsten Wachstumsschub. Gleichzeitig weckt diese Maßnahmen die „schlafenden Rosenaugen“ – also die kleinen Knospen, die sich im Rosenstengel verstecken. Die Belohnung sind zahlreiche neue Blütentriebe auf der ganzen Länge des so gebogenen Triebes.
In den ersten Jahren brauchen Sie gar keine Zeit auf das Rosenschneiden verwenden. Danach können Sie einmal im Jahr alle neuen Seitentriebe bis auf wenige Augen herunterschneiden. Einmalblühende Rosen schneiden Sie nach der Blüte; öfterblühende Rosenarten brauchen im Rahmen der Frühjahrspflege einen Rückschnitt. Abgestorbene Zweige oder andere beschädigte Pflanzenteile können Sie selbstverständlich jederzeit entfernen.
Im Jahr des Pflanzens braucht die Kletterrose auch keine zusätzlichen Nährstoffgaben – nur beim Pflanzen arbeiten Sie gleich Dünger in die Erde ein. Erst im nächsten Frühjahr brauchen die Kletterrosen zu Beginn der Wachstumsphase Nachschub an Nährstoffen. Diese können Sie auf unterschiedliche Art verabreichen:
Organischer Dünger besteht aus Abfallprodukten der Natur, die eine Langzeitwirkung entfalten. Kompost ist ebenso ein organischer Dünger, der die Rosenbeete gut versorgt; auch Kuhmist und Hornspäne können Sie dem Kompost zugeben. Ein solcher Dünger wirkt nachhaltig und stärkt die Pflanzen.
Synthetischer Dünger hingegen wird aus mehr oder weniger aufwändig chemisch veränderten Mineralen hergestellt. Dieser Dünger lässt die Rosen zwar schnell wachsen, überfordert sie dadurch aber auch häufig und macht sie anfälliger für Krankheiten. Zwischen Anfang und Mitte Juli sollten Sie ein zweites Mal düngen. Danach aber nicht mehr, um den Rosen bis zum Winteranfang genug Zeit zum Ausreifen zu geben.