Das Frühjahr ist für Rosenliebhaber mit sehr viel Pflegeaufwand verbunden. In erster Linie müssen die Rosenpflanzen den Kälte- und Frostschutz loswerden. Danach folgt die eigentliche Pflege. Diese umfasst vor allem: einen richtigen Schnitt, vernünftige Düngergaben, mäßiges Gießen und (wenn nötig) Schädlingsbekämpfung. Damit Ihre Rosen in den Sommermonaten prächtig blühen, lesen Sie unsere Tipps.
Der erste Schritt in der Frühjahrspflege von Rosen ist, den Winterschutz zu entfernen. Fangen Sie zuerst mit Reisig, Winterschutzvlies oder Stroh an. Dabei checken Sie, ob die Pflanzen keinen Schaden wegen Frost und Kälte abbekommen haben. Die mit Erde angehäufelten Rosen sollten erst im April in den frostfreien Zustand gebracht werden.
Rosen werden erst nach einem Jahr gedüngt. Die Anzuchterde enthält nämlich alle notwendigen Nährstoffe, damit die Pflanzen ihr Wachstum einstellen können. Dünger verabreichen Sie vom Frühjahr bis maximal Ende Juli. Nehmen Sie dafür zum Beispiel organische Dünger von Neudorff, Oscorna oder Schultheis. Diese werden aus pflanzlichen und tierischen Rohstoffen gewonnen und haben den Vorteil, dass sie langsam im Boden aufgeschlossen und der Pflanze über einen längeren Zeitraum zugeführt werden. Mineralische Dünger dagegen müssen Sie vorsichtiger dosieren, damit es zur Überdüngung nicht kommt. Für Naturfreunde empfiehlt sich der Einsatz von Kompost, Pferde- und Schafsmist sowie Hornmehl/-späne.
Das A und O der Gartenpflege – egal zu welcher Jahreszeit – ist es, dass die blühenden Lieblinge immer genügend Wasser haben. Insbesondere, wenn Dünger ausgebracht werden soll, ist Feuchtigkeit notwendig. Nur dann können die Düngergaben die Wurzeln auch erreichen. Rosen brauchen immer genug Wasser, am besten direkt am Wurzelbereich. Zu viel Wasser auf dem Blattwerk fördert Pilzinfektionen. Verzichten Sie daher auf Besprühen der Pflanze, weil Wassertropfen auf den Pflanzenteilen wie ein Brennglas wirken. Lockern Sie den Boden regelmäßig auf, damit die Wassergaben an den bis zu einen Meter tiefen Pfahlwurzeln ankommen.
Der Rosenschnitt umfasst verschiedene Phasen. Die erste erfolgt gleich nach dem Winter, wo alte, kranke und schwache Triebe entfernt werden. Zwischendurch beseitigen Sie alles Verblühte kontinuierlich. Als nächstes kommen der Erziehungs- und Formschnitt. Bei Schnittarbeiten ist die Technik enorm wichtig. Die Rosenschere setzen Sie oberhalb des ersten oder zweiten Blattes unter der Blüte an. Strauch- und Kletterrosen sollten Sie über dem nächsten oder übernächsten Blatt schneiden.
Die so sehr geliebte und gehätschelte Rose hat leider auch viele Feinde: Blattlaus, Rosentriebbohrer, Rosenzikade, Dickmaulrüssler, Rosenblattrollwespe und Spinnmilbe sind nur eine Auswahl der ungebetenen Gäste. Ihr Dasein erkennen Sie an Fraßspuren von Blättern, Trieben und Knospen. Erste Hilfe bedeutet: die beschädigten Pflanzenteile abschneiden. Aber Vorsicht: Wer das Material auf den Kompost wirft, riskiert, dass die Eier und Larven dort ein charmantes Refugium für den nächsten Befall finden. Viele der Plagegeister können Sie ebenfalls mechanisch per Hand einsammeln.
Auch Blattläuse sind bei geringem Befall eher ein ästhetisches Problem. Erst wenn die Population unschöne Ausmaße annimmt, rückt man dem Lausezeug mit Schmierseifenlösung und Zwiebel- oder Knoblauchbrühe auf den Saugrüssel. Die Rosenzikade zum Beispiel nimmt vor Brennnesselsud Reißaus.
Tipp: Der öfter mal vorkommende Rosenkäfer hingegen ist kein Schädling, also keine Panik: Er ist geschützt, wurde sogar mal zum Insekt des Jahres gekührt, und hockt manchmal stundenlang auf den Blüten von Rosen, Holunder, Hartriegel und Weißdorn. Der goldglänzende Brummer ist harmlos und lebt vom Blütenstaub. Seine Larven siedeln in vermoderndem Holz oder im Kompost.
Die chemische Industrie hält im Falle eines (Be-)falles eine Fülle von chemischen Gegenmitteln bereit. Man möge bedenken, dass es meist um Gifte geht und man sich besser eingehend beraten lassen sollte. Zum einen der eigenen Gesundheit zuliebe, aber auch Nutzinsekten und Vögel wissen den gewissenhaften Umgang mit der chemischen Keule zu schätzen. Dabei muss man eingestehen, dass die echten Rosenkrankheiten wie Sternrußtau, Rosenrost, echter und falscher Mehltau mit Hausmittelchen meistens nicht zu besiegen sind, auch wenn zahlreiche davon im Internet kursieren und in Blogs für die Gartenpflege empfohlen werden.