Mehr Unkraut als Rasen – wer in seinem Garten auf perfekt gepflegte Grünflächen setzt, kennt dieses Problem vielleicht. Vor allem Moos, aber auch Weißklee, Hahnenfuß, Löwenzahn, Rasen-Schmiele und anderes ungewolltes, aber schnell wachsendes Kraut bahnt sich seinen Weg. Während sich die einen Gartenbesitzer nicht sehr daran stören, suchen die anderen verzweifelt nach Lösungen, um das Unkrautwachstum einzudämmen. Wir haben Lösungen für Sie, wie Sie das unliebsame Kraut bekämpfen.
Vorneweg: Rasenunkräuter setzen sich immer dann besonders gut durch, wenn die Wachstumsbedingungen für das Gras nicht optimal sind. Denn das, was wir als Unkräuter bezeichnen, ist robuster und strapazierfähiger als Grashalme. Es wächst damit auch bei widrigen Bedingungen üppig und schnell. Unkrautvernichtung beginnt deshalb schon bei der richtigen Gartenplanung und Neuanlage Ihres Gartens und seiner Rasenflächen. Vorbeugen ist besser als vernichten: Denn so schaffen Sie beste Bedingungen für saftiges Grün.
Bereiten Sie das Erdreich fachkundig vor, bevor Sie Ihre Rasenfläche neu anlegen. Dazu gehört, die oberste Schicht des Bodens – ca. 25-30 cm – ausgiebig umzugraben. Entfernen Sie Fremdkörper und Wurzeln bereits wachsender Pflanzen. Planieren Sie die Fläche und bringen Sie organischen oder mineralischen Dünger ein. Verwenden Sie ausschließlich hochwertigen Rasensamen. Ist dieser frei von schädlichen Verunreinigungen, ist die Chance für einen lückenlos wachsenden, unkrautfreien Rasen wesentlich höher. Selbiges gilt natürlich für Rollrasen: Achten Sie stets auf hohe Qualität!
Beste Waffe gegen Unkraut, aber auch Vorbeugung für Unkrautwuchs, ist eine durchdachte Gartenpflege. Am wichtigsten ist das regelmäßige Rasenmähen. Denn mit dem Rasenmäher beeinflussen Sie die Form, die Gesundheit und damit das Aussehen Ihres Grüns. Der Zuschnitt lässt die Rasengräser dichter nachwachsen und fördert so eine strapazierfähige Grasnarbe. Er macht den anspruchsvolleren und schönen Gräser das Leben leicht und den schnell und dünn nach oben schießenden Hälmchen frühzeitig den Garaus. Viele Unkräuter sind gar nicht schnittverträglich und verschwinden daher durch das Mähen vollständig.
Unser Tipp für die richtige Rasenhöhe: Für Schattenrasen liegt die optimale Schnitthöhe bei 5cm; sonnige bis halbschattige Flächen dürfen Sie auch ein bisschen niedriger schneiden – aber auf gar keinen Fall tiefer als 3,5 cm.
Je nach Unkrautart ist das Vertikutieren ebenfalls ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Unliebsames: Mit dem Handvertikutierer entfernen Sie vor allem Moos und Rasenfilz und belüften. In der Konsequenz
Wiederholte Moosbildung vermeiden Sie mit dieser Maßnahme konsequent. Außerdem regt das Vertikutieren wieder das Rasenwachstum an und gibt dem Gras mehr Dichte.
Sie sehen also: Es kommt hauptsächlich darauf an, dass Sie Ihren Rasen fit machen für den Kampf gegen das Unkraut. Das erreichen Sie auch durch das richtige Düngen. Denn Dünger reduziert Nährstoffmangel und bewirkt kräftiges Wachstum. Verwenden Sie unbedingt hochwertigen Rasendünger. Optimal sind organisch-mineralische Mehrnährstoffdünger, die Sie zu jeder Zeit verwenden können.
Unser Tipp: Für beste Ergebnisse bei der Rasenpflege verbinden Sie Maßnahmen wie düngen, vertikutieren und mähen sinnvoll miteinander. Kombinieren Sie zum Beispiel die Düngergabe mit der Auflockerung der Grasnarbe, dringt das Präparat viel besser zu den Wurzeln vor.
Ist Ihr Garten erst mal verunkrautet, hilft oft alles nichts: Sie müssen die Wurzelunkräuter manuell entfernen – also Unkraut jäten. Das ist immer noch eine nachhaltige, aber maximal schonende Variante der Unkrautvernichtung. Das richtige Werkzeug macht Ihnen dabei die Arbeit leichter: Benutzen Sie professionelle Unkrautstecher, um langlebiges Kraut wie Löwenzahn oder bestimmt Kleesorten samt der Wurzel aus dem Boden zu heben.
Der absolut letzte Ausweg sollten Unkrautvernichter sein. Hierbei gibt es sehr viel Auswahl – vom Spezial-Kleeunkrautvernichter, über Löwenzahn-Vernichter bis zum Moosvernichter. Die meisten Unkrautvernichtungsmittel basieren auf naturidentischen Wirkstoffen, die das Wachstum der Pflanzen hemmen. Einblättrige Gräser – wie eben Ihr Rasen – bleiben davon dann verschont.
Gehen Sie mit solchen Mitteln bitte verantwortungsvoll um, denn sie sind immer ein Eingriff in unsere Natur. Viel besser ist, auf die richtige Pflege Ihres Rasens zu schauen – anstatt jede Quecke und jeden Hornklee erbarmungslos auszumerzen. Ist Ihre Grünfläche gesund, dicht und saftig, fallen ein paar Unkräuter dazwischen überhaupt nicht mehr auf.
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