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21. Juli 2020

Ein insektenfreundlicher Garten für Wildbiene, Schmetterling & Co.

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Vielleicht haben Sie schon davon gehört – der Bestand an Insekten in Deutschland ist in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen! Sicherlich gibt es unter den Insekten auch Plagegeister, deren Rückgang wir insgeheim begrüßen würden, doch wenn man es nüchtern betrachtet, kann uns dieser Zustand nicht erfreuen. Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge sehen nicht nur schön aus und erfüllen mit ihrem Summen die Luft. Sie sind auch zentral wichtig für die Bestäubung von allen Pflanzen, welche nicht direkt durch den Wind bestäubt werden.

Mit unserem Garten können wir einen kleinen Beitrag leisten, die Lebensgrundlage von vielen Insekten zu verbessern. Klar – die schiere Existenz eines Gartens ist schon ein Schritt in die richtige Richtung, doch tatsächlich ist nicht jeder Garten automatisch „insektenfreundlich“ – etwa, wenn es ausschließlich Pflanzen ohne Pollen und Nektar gibt. Deshalb geben wir Ihnen im Folgenden Tipps, wie Sie mit konkreten Maßnahmen unseren flatternden und summenden Freunden helfen können!

Was gehört alles zu einem insektenfreundlichen Garten?

Schon ein kleiner Stadtgarten kann Wildbiene und Co. Nahrung und Unterschlupf bieten. Folgende Aspekte können hier eine Rolle spielen:

Geeignete Pflanzen / Beete als Nahrungsquelle

Wie schon erwähnt, eignen sich viele Pflanzen nicht als Nahrungsquelle. Sie sehen schön aus, aber bieten keinen Nektar. Dabei gibt es viele Pflanzen und Kräuter, die beides vorweisen können: ein schönes Aussehen, köstlichen Nektar bzw. Pollen und – wie beim Lavendel – auch noch einen herrlichen Duft. Manche Insekten sind mehr oder weniger „Allesfresser“, andere benötigen ganz bestimmte Futterquellen. Auch das saisonale Timing spielt eine Rolle: Optimal ist es, vom Frühblüher (z.B. Krokus, Narzisse oder Schneeglöckchen) bis zum Spätblüher wie der Kugeldistel (beliebt bei Hummeln, Bienen und Schmetterlingen!) ausreichend Nahrung zur Verfügung zu stellen. Vor allem Spätblüher spielen hier eine wichtige Rolle, damit sich die Insekten vor dem Winter noch einmal ordentlich stärken können. Insbesondere für Hummeln ist dies wichtig, da schon im Sommer das Nahrungsangebot erheblich zurückgeht! Auch Vielfalt spielt eine Rolle, da sich viele Wildbienen auf eine bestimmte Pflanzenfamilie oder sogar einzelne Gattungen spezialisiert haben.

Nisthilfen und Unterschlupfgelegenheiten

Die „peinliche Ordnung“ in vielen Gärten verringert gleichzeitig die Möglichkeiten für Insekten, Nistplätze zu finden. Vielleicht haben Sie eine Ecke des Gartens, die Sie ein wenig verwildern lassen können. Steinhaufen, Trockenmauern oder Totholz bietet hier wertvolle Räume. Falllaub, z.B. unter Bäumen, hilft zum Überwintern. Auch ein Gartenteich ist ein wertvoller Mosaikstein in einem insektenfreundlichen Garten! Wer es aufgeräumter mag, kann auch zum Insektenhotel greifen. Wichtig sind hier sauber gebohrte Löcher in Hartholz, damit keine Splitter die empfindlichen Flügel der Insekten verletzen. Unterschiedliche Größen erlauben den über 500 Bienen- und Wespenarten hierzulande, das passende „Zimmer“ im Insektenhotel zu finden! Ein warmer sonniger Standort, geschützt vor Wind und Regen, ist gut, aber starke Mittagssonne gilt es zu vermeiden.

Weitgehender Verzicht auf Insektizide und andere Gifte

Leider tötet man mit Schädlingsbekämpfungsmitteln immer auch nützliche Insekten wie Bienen oder Florfliegen. Die „saubere Lösung“, welche ausschließlich den „Feind im Garten“ eliminiert, gibt es leider nicht! Die Versprechungen auf den Packungen sind oftmals zu vollmundig, die Realität sieht leider oft anders aus. Deshalb ist es stets lohnenswert, möglichst auf natürliche Lösungen zu setzen. Manchmal gilt es auch einfach zu warten, dass sich nachhaltig ein ökologisches Gleichgewicht einstellt. Kranke befallene Pflanzen sind oft die Konsequenz aus einem suboptimalen Standort, und ein Wechsel lässt sie oft wieder aufleben!

Auch Insektenfänger, Wespenfallen und UV-Leuchten, eine in der Nacht durchgängig laufende, Insekten anlockende Gartenbeleuchtung oder Gifte zur Pilz- und Unkrautbekämpfung sollten Sie weitmöglich vermeiden.

Lassen Sie sich von der Fülle an Tipps nicht erschlagen – hier geht es nicht um Perfektion und die vollständige Umsetzung aller Ideen! Schon einzelne Maßnahmen sind ein wertvoller Schritt und können unserer Insektenwelt ein wenig unter die Flügel greifen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Planung, um Ihren Garten ein wenig insektenfreundlicher zu gestalten. Profitieren Sie von unserer über 20jährigen Erfahrung im Landschafts- und Gartenbau!